Samstag, 31. Juli 2010

Literatur


hey ihr,

heute will ich euch nicht über eine wiener ausstellung oder ein wiener konzert berichten, sondern über die viele wunderbare literatur, die ich hier in wien lese.

da zur zeit semesterferien sind komme ich wieder mehr zum lesen.
in den vier wochen diesen monats habe ich u.a. meine ersten beiden bücher von paulo coelho gelesen: "der sieger bleibt allein" und "elf minuten". beide bücher sind interessant, aber nach meinem geschmack nicht wirklich hervorragend. wahrscheinlich bin ich mit zu großer begeisterung und erwartung an diesen autor herangegangen.
jedoch hat mir "elf minuten" wesentlich besser als das andere buch gefallen. die geschichte, wie ein junges mädchen zur prostitution kam, in deren abhängigkeit gerät, die verlockungen der wahren liebe für sich entdeckt und es aus eigener kraft aus dem leben als prostituierte wieder ausbrechen kann, war sehr faszinierend geschrieben, jedoch zogen sich für mich die letzten 50 seiten, in denen u.a. die bibliothekarin ihre lebensgeschichte erzählt, sowie der viel zu eindeutige hollywood-schluss dahin - was schade war, denn der rest des buches hat mir sehr gut gefallen.
"der sieger..." war für nett zu lesen, aber das war es dann auch schon. die geschichte über die welt der highsociety und über die macht des geldes war einfach zu plakativ und durch die medien der heutigen zeit zu sehr abgelutscht...nein, das hat mich nicht wirklich fasziniert.
weiter habe ich daniel kehlmanns "vermessung der welt" gelesen. es war mein zweiter versuch dieses so hoch gelobte buch zu lesen. ich habe durchgehalten und es auch bis zur mitte recht amüsant und lustig gefunden. danach hatte es einige längen und ich kann leider auch hier nicht zu 100% verstehen, was daran so sehr geschätzt wird.
zwei wunderbare bücher, die ich zuletzt gelesen habe, waren "camille claudel" von barbara leisner und "siddharta" von hermann hesse. ich bin ein sehr großer hesser fan und habe das buch innerhalb von einem tag durchgelesen. sehr gut und in wunderbarer harmonie geschrieben.
die biographie von camille claudel hat mich auch sehr fasziniert und ich konnte das buch gar nicht weglegen. das leben und die langjährige beziehung der künstlerin zu ihrem lehrer auguste rodin war, neben detailgenauen beschreibungen ihrer werke und ihres restlichen lebens einfach hin- und mitreissend geschrieben und ich bezeichne mich mittlerweile sehr gerne als einen fan von camille claudels kunst.
gerade habe ich eine essay-sammlung von albert camus gelesen. schöne worte, mit viel sinn. "heimkehr nach tipasa" - lohnt sich - aber das macht es bei camus ja immer ;-)

eure
laura

Mittwoch, 28. Juli 2010

Albertina - heinrich kühn


hey ihr!

am vergangenen wochenende war ich endlich wieder in der albertina und habe mir die ausstellung "heinrich kühn, die vollkommene fotografie" angeschaut. eine unglaublich interessante und erstrecht faszinierende ausstellung.

der künstler war vor 1900 ein anhänger der münchener sezession, nach 1900 fotografierte er meist nur noch seine 4 kinder und verweist somit auf das biedermeier-zeitalter zurück, in welchem das familienidylle teil des bürgerlichen selbstverständnisses war. später hegte der fotograf bewunderung für max liebermann oder auch fritz von uhde. an deren bildern gefiel ihm die "spontaneität und die unschuld" - somit die amerikanische fotografie dieser zeit. diese bilder wirkten spontan und lebendig, was kühn selbst u.a. durch den kontrast von landschaft und kleidungsfarbe darstellte. er war mitglied im "wiener camera club".

es gibt verschiedene drucktechniken welche kühn verwendet, zum beispiel gummidrucke, platingummidrucke, gummigravüre oder oeldrucke auf japanpapier usw. auch verwendete er verschiedene papiersorten. was in der gesamtkomposition besonders beeindruckend ist, da sich durch diese die farbverteilung, klarheit usw. verändert.

mir persönlich gefallen seine kunstwerke sehr. die nicht immer klaren linien und die verschiedenen lichtspieltechniken, die er verwendet, erinnern mich an den impressionismus bzw. den jugendstil. dies verleitet zum träumen und lässt einen an den bildern hängenbleiben.

selbst kühn sagt:
"unter photographie versteht man eine in lückenlos ineinanderfliessenden tönen ausgedrückte bildliche darstellung, hervorgerufen oder vermittelt durch wirkungen des lichts"

auch betonte er, dass er "komplizierte bilder" nicht mag, sondern die einfachen dinge hervorheben solle. diese sollte man mit dem hintergrund verschmelzen lassen und zu einer einheit formen.

dies ist ihm wirklich gelungen!
es lohnt sich, diese ausstellung anzuschauen - sie läuft noch bis zum 29. august 2010

eure laura

Samstag, 24. Juli 2010

theater an der wien - fledermaus


hey ihr,

nach ewigkeiten melde ich mich wieder. habe die letzte zeit sehr viel für die uni machen müssen, daneben einen intensivkurs italienisch begonnen und bin umgezogen - war also leider nicht so viel zeit für kultur in wien - aber jetzt gehts wieder los :-)

zur zeit spielt das "theater an der wien" - "die fledermaus" von johann strauß, die ich mir vor einigen tagen angeschaut habe. nett wars. es war eine sehr chaotische, aber lustige inszenierung.

die operette wurde musikalisch sehr gut umgesetzt. die sänger (u.a. florian boesch, kurt streits...) waren gesanglich sehr gut, jedoch hat mir jacek laszczkowski als prinz orlofsky gar nicht gefallen. abgesehen davon, dass prinz orlofsky eine hosenrolle ist, fand ich laszczkowsky stimmlich ziemlich schwach. dafür waren aber die anderen sänger, wie schon erwähnt sehr gut.

auch gefallen hat mir, dass es nur eine pause gab und die rolle des frosch kurz gehalten wurde. was ja in anderen häusern dieser stadt nicht der fall ist. auch die ballett-einlage war hervorragend. (und endlich mal kein cancan ;-)

es lohnt sich auf jeden fall, wenn man einen amüsanten und lustigen abend erleben will, in eine der kommenden vorstellungen zu gehen -

aber abgesehen davon, lohnt sich ein besuch im "theater an der wien" immer!

liebe grüße,
eure laura