Montag, 13. Dezember 2010

salle pleyel - paris - aller guten dinge sind 3


hey ihr,


Was soll man von einem Konzert in Paris erwarten, in dem kurzfristig der Dirigent und die Sängerin ausgetauscht wurde und dazu noch die zumeist atonale zweite Wiener Schule auf dem Programm steht. Mit dieser Frage gingen wohl einige Konzertbesucher am vergangenen Wochenende in den Pariser Salle Pleyel.

Das Orchestre Philharmonique De Radio France unter der musikalischen Leitung von Peter Hirsch begann das Konzert mit Anton Weberns Sechs Stücke für Orchester Opus 6. Mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail interpretierte das Orchester dieses Werk. Man konnte regelrecht die Trauer um seine Mutter im Konzertsaal spüren, die Webern in diesen Stücken auszudrücken versucht hat.

Die darauffolgende Lyrische Suite von Alban Berg war die schwächste Interpretation des Abends. Das Orchester spielte diese zwar mit einer schönen Leichtigkeit, jedoch hätte man noch einiges mehr phrasieren können. Da jedoch, wie schon erwähnt Peter Hirsch kurzfristig für Daniel Harding eingesprungen ist, kann man dies dem Orchester bzw. dem Dirigenten nicht übel nehmen, schließlich gab es wohl keine allzu lange Probephase.

Nach der Pause kam der interessanteste Teil des Abends. Alexander von Zemlinskys lyrische Symphonie Opus 18. Gesungen von der Sopranistin Angela Denoke und dem Bariton Peter Mattai. Die sieben Lieder, welche nach Gedichten von Rabindranath Tagore komponiert wurden sind, erinnern einen zwar stark an Mahlers Lied von der Erde, sind jedoch so schön, dass man dem Komponisten jede Art von Nachahmung seines Vorbildes verzeiht.

Der noch recht unbekannte schwedische Opern- und Konzertsänger Peter Mattei glänzte bei diesen Stücken. Seine warme Stimme drückte die Sehnsucht der Lieder sehr gut aus. Da die eigentliche Sängerin des Abends, Christine Brewer wohl verhindert war, ist die im deutschen Stade geborene Sängerin Angela Denoke eingesprungen. Was jedoch schon nach den ersten Tönen der Sopranistin vom Publikum vergessen war. Die Sopranistin fesselte den ganzen Saal und wurde am Ende der Symphonie vom Publikum bejubelt.

Ein Abend voller Erwartungen. Ein ausgetauschter Dirigent, der vollkommen überzeugte. Eine ausgetauschte Sopranistin, die zurecht hoch bejubelt wurde. Die zumeist atonale zweite Wiener Schule im Pariser Salle Pleyel, ein absolut gelungenes Konzert.

liebe grüße,
eure
laura

Montag, 29. November 2010

kunst haus wien - rene burri


hey ihr,

vor ein paar tagen war ich auf der eröffnung der fotoausstellung "rene burri - fotografien".
eine ausstellung mit abwechslungsreichen, faszinierenden und sehr beeindruckenden bildern - teilweise sind die fotos auch einfach nur zum schmunzeln - wie das blog-foto mit den augen von pablo picasso ;-)

rene burri ist einer der bedeutendsten fotografen der heutigen zeit. geboren wurde burri 1933 in zürich. schon von klein an liebte er das fotografieren - eines seiner ersten fotos war u. a. winston churchill - dieses foto kann man auch im kunst haus sehen. seit 1959 ist er mitglied von magnum photos.

im kunst haus wien sieht man u. a. portäts von pablo picasso, winston churchill und ernesto "che" guevara. man reist in länder wie brasilien, vietnam, china, palästina und deutschland. besonders faszinierend sind auch seine fotografien "new york im dunkeln".

eine sehr schöne ausstellung - der besuch lohnt sich auf jeden fall!

eure
laura

Freitag, 26. November 2010

wien modern - beat ohne Beat – auch Klangteppich genannt


hey ihr,

Ein Abend voller Stille, Meditation und Klangkontinuum konnte man auf dem Wien Modern - Konzert des ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der musikalischen Leitung von Beat Furrer erleben. Die gewählten Werke von Webern, Haubenstock - Ramati und Feldmann luden zum träumen ein. Die letzten zwei der gewählten Komponisten sind diesjährige Schwerpunkte des Festivals.

Das Konzert, beginnend mit der Neufassung der Sechs Stücke für Orchester aus dem Jahr 1928 von Anton Webern klang vielversprechend. Beat Furrer, welcher ein sehr detailliebender Dirigent ist, hatte das Orchester während des ganzen Abends genau unter Kontrolle. Jede von ihm verlangte Nuance setzte das Orchester haargenau um und erzeugte daher einen einmaligen Klang. Das Werk von Anton Webern war eine gute Wahl, denn die einzelnen kurzen Stücke waren interessant und sehr abwechslungsreich. Leider war die Wahl der weiteren Stücke nicht so passend. Jedes Werk an sich wurde ausgezeichnet vom Orchester gespielt. Die Interpretationen von Beat Furrer waren faszinierend und jedes Stück klang für sich alleinstehend auch sehr gut. Leider waren diese drei weiteren Werke – Roman Haubenstock - Ramatis Nocturnes I und Tableau I, sowie Morton Feldmanns Coptic Light in Kombination ein niemals endender Klangteppich mit Tendenz zum Einschlafen. Schon mit Nocturnes I verwandelte sich der Konzertsaal, nachdem vorher so abwechslungsvollen Webern in eine Klangfläche, die leider so langatmig war, wie der Name des Komponisten. Das zweite Werk, welches glücklicherweise nach einer Pause gespielt wurde, erschien einem wie ein etwas „lauterer“ Klangteppich. Jedoch war dieser Teppich, zur Freude von einigen Zuhörern etwas abwechslungsreicher im Rhythmus, aber zusätzlich auch sehr wirr klingend. Zum Schluss des Konzertes wurde Coptic Light gespielt. Dessen Komponist Morton Feldmann nicht ohne Grund ein diesjähriger Festivalschwerpunkt ist. Wäre, wie schon erwähnt, dieses Werk nicht direkt im Anschluss an die Haubenstock - Ramatis Stücke gekommen. In diesem Zusammenhang, man kämpfte als Zuhörer schon mit den schwerer werdenden Augen, wirkte das Schlusswerk nur mehr wie ein vor sich hin fließender Bach. Ein Bach, der gar nicht mehr enden wollte.

Im Grunde wäre der Abend ein von einem gut vorbereiteten Orchester, mit einem sehr liebevollen, detaillierten und exaktem Dirigenten hervorragend gelungener gewesen, wäre die Werkauswahl eine andere gewesen.

liebe grüße,
eure laura

Donnerstag, 25. November 2010

Elisabeth Kulman


Bitte nicht noch eine Operndiva!

Haben wir nicht alle genug von diesen ach so tollen, aber doch ach so gleichen Operndiven, wie die ganzen Netrebkos und Garancas? Seit einigen Jahren boomt der Markt rund um klassische Sängerinnen und Sänger. Nun soll also der „zweitausendste“ Star am Opernhimmel entdeckt worden sein. Elisabeth Kulman.
Die österreichische Mezzosopranistin und Altistin, welche 1973 in dem kleinen burgenländischen Ort Oberpullendorf geboren wurde, kam erst durch Umwege zum klassischen Gesang. Zuerst begann sie ein Russisch, Finno-Urgristik und musikwissenschaftliches Studium an der Universität Wien. Nebenbei sang sie in der Wiener Pop- und Jazzszene, sowie in verschiedensten Konzertchören. Erst 1995 entschied sich die Burgenländerin für ein klassisches Gesangsstudium. Nachdem die damalige Sopranistin 2001 ihr Studium in Lied und Oratorium, wie auch in Operngesang mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, debütierte Sie im gleichen Jahr als Pamina an der Wiener Volksoper. Schnell bekam Sie mit weiteren Mozart-Partien einen sehr guten Ruf.
Ein, für die Sängerin einschneidendes Jahr war 2004. Sie vollzog für sich einen Stimmfachwechsel zu Alt und Mezzosopran. Seit diesem Wechsel, der zwar zuerst von der Öffentlichkeit mit kritischen Augen betrachtet wurde, stieg und steigt ihre Beliebtheit von Tag zu Tag. Sie debütierte kurz darauf erfolgreich u. a. als Carmen an der Volksoper und in der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Weiterhin bekam die Mezzospranistin zahlreiche Preise für ihre aussagekräftige Stimme. Seit 2006 ist sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und durch ihre unglaubliche Bühnenpräsenz entwickelte sie sich schnell zum Liebling des Wiener, nicht immer einfachen Staatsopernpublikum. Alleine im Jahr 2010 sang die Burgenländerin während der Uraufführung im selben Haus von Aribert Reimanns „Medea“ eine Hauptrolle und debütierte als Fricka und Waltraute im Ring. Im gleichen Jahr hatte Sie ihr erfolgreiches und hoch umjubeltes Debüt bei den Salzburger Festspielen in der Titelpartie von Glucks „Orfeo ed Euridice“. Dies sind nur einige nennenswerte Partien, mit welchen die Sängerin ihr Können und ihre Wandelbarkeit unter Beweis stellt.
Was die Sängerin, neben ihrer hervorragenden Bühnenpräsenz und ihrer wandelbaren Stimmfarbe von all den anderen derzeit so hoch gelobten „Operndiven“ hervorhebt, ist ihr Mut und ihr Einsatz für die neue Musik. Auf ihrer ersten CD sang die Altistin und Mezzosopranistin Mahlerlieder und auf ihrem zweiten Album Liedern von Mussorgsky. Beide Platten wurden mit einigen verschiedenen Auszeichnungen prämiert. Das Schöne, neben dem sowieso schon selten gesungenen Repertoire auf diesen CDs ist, dass die Sängerin nicht von einem Pianisten, wie es sonst typisch ist, sondern von dem international bekannten Jazzquartett Amarcord Wien begleitet wird. Weiter wird man Frau Kulman in den nächsten Tagen im Wiener Musikverein mit Liedern von Alma Mahler-Werfel hören. Demnächst erscheint eine CD mit Orchesterliedern von Hans Sommer, begleitet von den Bamberger Symphonikern unter Sebastian Weigle. Somit kann man diese Frau nicht mit den anderen berühmten Sängerinnen dieser Zeit vergleichen. Keine Netrebko, Garanca oder Ushikova würde auf die Idee kommen, solch selten gesungene Werke aufzunehmen, da diese Lieder nicht schon im vornhinein zu 100% Publikumsfreundlich sind. Nein, es sind nämlich keine Winterreisen, Schöne Müllerinnen oder bekanntesten Puccini-Opernarien, die sonst sehr gerne aufgenommen werden.
Schaut man sich die anderen sogenannten Operndiven an, hat man immer das Gefühl von Distanz. Die Möglichkeit, mit diesen Menschen in Kontakt zu kommen, ist eigentlich nicht denkbar. Frau Kulman dagegen hat sich eine nette Möglichkeit ausgesucht um präsent für ihre Fans zu sein. Sie hat sich im Internetportal Facebook eine eigene Fanpage eingerichtet. Was im ersten Moment ja nichts Neues zu sein scheint. Jedoch ist es bei ihr so, dass Sie, im Vergleich zu den anderen Sängerinnen und Sänger diese Seite selber betreut und nicht ihr Management ab und an neue Links hinaufstellt. Man hat somit die Möglichkeit ihr auf die Pinnwand zu schreiben, ihre eigenen Kommentare zu kommentieren und auch eine persönliche Nachricht zu schreiben. Die Altistin aktualisiert ihre Kommentare regelmäßig und man ist immer auf dem neusten Stand, wo und wann man Sie hören kann, aber auch genauso mal, wenn eine Probe nicht so gut gelaufen ist oder aber auch hervorragende Kritiken kamen.
Weiters sieht man die Sängerin in verschiedenen Talkshows. Jedoch hat man nie das Gefühl, dass sie nur da ist um für sich selbst Werbung zu machen, sondern einfach um die klassische Musik zu präsentieren. Vor kurzem hatte die Sängerin einen Gastauftritt im Annette Daschsalon. Es ging um das Thema Traum. Man spürte, dass Frau Dasch, Elisabeth Kulman und all die anderen eingeladenen Gäste einen Kaffeeklatsch daraus machten und auch das Publikum mit einbezogen wurde. Man erfuhr private Dinge über die Sängerinnen und hatte das Gefühl, einfach dabei zu sein und nicht als abgegrenztes Publikum nur dabeizusitzen.
In den letzten Jahren fühlte man sich teilweise überrannt von Sängerinnen, die Werbung für einen Handyanbieter, Haarfärbemittel, Autos, Schmuck oder Kochbücher machten. Nicht von Frau Kulman. Sie ist eine Sängerin, welche durch ihre außergewöhnliche Stimme Aufmerksamkeit erregt und diese Werbemöglichkeiten nicht nötig hat.
Also somit kann ich sagen: Nein, ich denke nicht, dass Elisabeth Kulman „mal wieder“ eine neue Operndiva ist. Sie ist viel mehr. Sie ist eine Sängerin, die durch ihre Stimme und somit ihr großes Talent für aufsehen sorgt und das Publikum mitreißt und fasziniert. Ich bin mir sicher, dass wir noch viele Jahre von ihr hören werden und dass nicht durch irgendwelche Werbeverträge, sondern durch ihre nicht ganz so klassischen Aufnahmen und Konzerte.
Es wurde Zeit, dass eine etwas unkonventionellere Sängerin die leicht verstaubten Bühnenbretter dieser Welt betritt.

Freitag, 19. November 2010

hermann hesse


hey ihr,

eines meiner lieblingszitate:

»So begierig ich auf manchen Wegen
nach Erlösung, nach Vergessen
und Befreiung suchte,
so sehr ich nach Gott, nach Erkenntnis
und Frieden dürstete,
gefunden habe ich das alles
immer nur in der Musik.

Es braucht nicht Beethoven oder Bach sein:
daß überhaupt Musik in der Welt ist,
daß ein Mensch zuzeiten
bis ins Herz von Tönen bewegt
und von Harmonien durchflutet werden kann,
das hat für mich immer einen tiefen Trost
und eine Rechtfertigung allen Lebens bedeutet.«

(Hermann Hesse)

unglaublich schön - unglaublich wahr!

eure
laura

Dienstag, 14. September 2010

kunstforum - frida kahlo


hey ihr!

habe mir am sonntag die "frida kahlo" ausstellung im bankaustria-kunstforum angeschaut und ich muss sagen, dass sie wirklich sehr beeindruckend ist. der aufbau, die bilder und die informationen sind perfekt durchdacht - man erfährt unglaublich viel.

schaut man sich die gemälde und die biografie der künstlerin an, erkennt man direkte zusammenhänge. frida kahlo, welche am 06. Juli 1907 als magdalena carmen frieda kahlo y calderón geboren wurde, musste in ihrem kurzen leben einige schicksalschläge ertragen. der schlimmste und somit beeinflussenste war wohl das busunglück, welches sie in ihrer kindheit erleben musste, als sich eine stahlstange durch ihren körper bohrte. während der langen rekonvaleszensphase, begann sie zu malen. das erste bild, welches man von ihr kennt - auf dem man ihre sicht aus dem krankenhausfenster sieht - kann man bei dieser ausstellung bewundern. weiters sieht man einige freundes- und familienporträts, sowie die berühmtesten selbstporträts.

die skizzen und bildern stellen ein spiegelbild ihres, durch körperliches und psychisches leid geprägtes leben dar -
leid, durch stahlkorsett oder leid, durch die untreue ihres mannes. leid, durch die vielen abtreibungen oder leid, durch die erlebten fehlgeburten. leid, durch die amputation ihres beines, oder das leid über ihre psychischen beschwerden - ihre bilder zeigen die seele dieser so bewundernswerten frau.

das faszinierende ist, dass die bilder alle ernst und von tiefer bedeutung sind - dies aber meist durch helle und bunte farben dargestellt wird.

schaut man sich mein beispielbild an - sieht man ihr probleme mit der wirbelsäule - sie hatte einige operationen - gleichzeitig stellte sie, durch die vielen kleinen nadeln, die "stiche" welche sie durch die untreue ihres mannes erlebte dar. die weißen bänder zeigen das korsett, welches sie wegen dem busunglück tragen musste - jedoch sind die farben hell und kräftig.

diese ausstellung ist ein absolutes muss für alle kunstinteressierten. unglaublich interessant, gut gemacht und beeindruckend.
aber nehmt euch zeit - es sind 160 werke und persönliche dinge von frida kahlo zu bewundern!

eure laura

Samstag, 11. September 2010

Yellow - Eine der besten Buchhandlungen Wiens


hey ihr,

habe eine wunderbare, ehrlichgesagt, absolut grandiose entdeckung gemacht:

YELLOW

in dieser buchhandlung gibt es neue, aber auch antiquarische bücher aus den bereichen belletristik, philosophie, geschichte, psychologie, krimis, fremdsprachige literatur, soziologie, science fiction , biographien, musik, naturwissenschaften. die auswahl ist unglaublich und ich verbringe stunden dort.
gebrauchte bücher gibt es schon ab 1,- und wenn du ein gelesenes buch nicht mehr haben willst, kannst du es dem netten buchhändler für 0,50 - 1,- verkaufen.

meine neue stammbuchhandlung - habe in den letzten tagen sooooo viele bücher dort gekauft, dass ich wohl die kompletten nächsten wochen nur lesen werde ;-)

und das beste...ich habe dort die originalausgabe von truman capote` "frühstück bei tiffany" für 3,- gefunden :-)

schaut auf jeden fall mal dort vorbei:
Garnisongasse 7
A-1090 Wien
Mail: buch@yellow-taschenbuecher.at
Tel : + 43 1 405 68 57
Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 10 - 18:30
Sa: 10 - 12:30
Adventsamstage: 10 - 18:00

so, ich geh dann mal weiterlesen...

eure laura

Samstag, 31. Juli 2010

Literatur


hey ihr,

heute will ich euch nicht über eine wiener ausstellung oder ein wiener konzert berichten, sondern über die viele wunderbare literatur, die ich hier in wien lese.

da zur zeit semesterferien sind komme ich wieder mehr zum lesen.
in den vier wochen diesen monats habe ich u.a. meine ersten beiden bücher von paulo coelho gelesen: "der sieger bleibt allein" und "elf minuten". beide bücher sind interessant, aber nach meinem geschmack nicht wirklich hervorragend. wahrscheinlich bin ich mit zu großer begeisterung und erwartung an diesen autor herangegangen.
jedoch hat mir "elf minuten" wesentlich besser als das andere buch gefallen. die geschichte, wie ein junges mädchen zur prostitution kam, in deren abhängigkeit gerät, die verlockungen der wahren liebe für sich entdeckt und es aus eigener kraft aus dem leben als prostituierte wieder ausbrechen kann, war sehr faszinierend geschrieben, jedoch zogen sich für mich die letzten 50 seiten, in denen u.a. die bibliothekarin ihre lebensgeschichte erzählt, sowie der viel zu eindeutige hollywood-schluss dahin - was schade war, denn der rest des buches hat mir sehr gut gefallen.
"der sieger..." war für nett zu lesen, aber das war es dann auch schon. die geschichte über die welt der highsociety und über die macht des geldes war einfach zu plakativ und durch die medien der heutigen zeit zu sehr abgelutscht...nein, das hat mich nicht wirklich fasziniert.
weiter habe ich daniel kehlmanns "vermessung der welt" gelesen. es war mein zweiter versuch dieses so hoch gelobte buch zu lesen. ich habe durchgehalten und es auch bis zur mitte recht amüsant und lustig gefunden. danach hatte es einige längen und ich kann leider auch hier nicht zu 100% verstehen, was daran so sehr geschätzt wird.
zwei wunderbare bücher, die ich zuletzt gelesen habe, waren "camille claudel" von barbara leisner und "siddharta" von hermann hesse. ich bin ein sehr großer hesser fan und habe das buch innerhalb von einem tag durchgelesen. sehr gut und in wunderbarer harmonie geschrieben.
die biographie von camille claudel hat mich auch sehr fasziniert und ich konnte das buch gar nicht weglegen. das leben und die langjährige beziehung der künstlerin zu ihrem lehrer auguste rodin war, neben detailgenauen beschreibungen ihrer werke und ihres restlichen lebens einfach hin- und mitreissend geschrieben und ich bezeichne mich mittlerweile sehr gerne als einen fan von camille claudels kunst.
gerade habe ich eine essay-sammlung von albert camus gelesen. schöne worte, mit viel sinn. "heimkehr nach tipasa" - lohnt sich - aber das macht es bei camus ja immer ;-)

eure
laura

Mittwoch, 28. Juli 2010

Albertina - heinrich kühn


hey ihr!

am vergangenen wochenende war ich endlich wieder in der albertina und habe mir die ausstellung "heinrich kühn, die vollkommene fotografie" angeschaut. eine unglaublich interessante und erstrecht faszinierende ausstellung.

der künstler war vor 1900 ein anhänger der münchener sezession, nach 1900 fotografierte er meist nur noch seine 4 kinder und verweist somit auf das biedermeier-zeitalter zurück, in welchem das familienidylle teil des bürgerlichen selbstverständnisses war. später hegte der fotograf bewunderung für max liebermann oder auch fritz von uhde. an deren bildern gefiel ihm die "spontaneität und die unschuld" - somit die amerikanische fotografie dieser zeit. diese bilder wirkten spontan und lebendig, was kühn selbst u.a. durch den kontrast von landschaft und kleidungsfarbe darstellte. er war mitglied im "wiener camera club".

es gibt verschiedene drucktechniken welche kühn verwendet, zum beispiel gummidrucke, platingummidrucke, gummigravüre oder oeldrucke auf japanpapier usw. auch verwendete er verschiedene papiersorten. was in der gesamtkomposition besonders beeindruckend ist, da sich durch diese die farbverteilung, klarheit usw. verändert.

mir persönlich gefallen seine kunstwerke sehr. die nicht immer klaren linien und die verschiedenen lichtspieltechniken, die er verwendet, erinnern mich an den impressionismus bzw. den jugendstil. dies verleitet zum träumen und lässt einen an den bildern hängenbleiben.

selbst kühn sagt:
"unter photographie versteht man eine in lückenlos ineinanderfliessenden tönen ausgedrückte bildliche darstellung, hervorgerufen oder vermittelt durch wirkungen des lichts"

auch betonte er, dass er "komplizierte bilder" nicht mag, sondern die einfachen dinge hervorheben solle. diese sollte man mit dem hintergrund verschmelzen lassen und zu einer einheit formen.

dies ist ihm wirklich gelungen!
es lohnt sich, diese ausstellung anzuschauen - sie läuft noch bis zum 29. august 2010

eure laura

Samstag, 24. Juli 2010

theater an der wien - fledermaus


hey ihr,

nach ewigkeiten melde ich mich wieder. habe die letzte zeit sehr viel für die uni machen müssen, daneben einen intensivkurs italienisch begonnen und bin umgezogen - war also leider nicht so viel zeit für kultur in wien - aber jetzt gehts wieder los :-)

zur zeit spielt das "theater an der wien" - "die fledermaus" von johann strauß, die ich mir vor einigen tagen angeschaut habe. nett wars. es war eine sehr chaotische, aber lustige inszenierung.

die operette wurde musikalisch sehr gut umgesetzt. die sänger (u.a. florian boesch, kurt streits...) waren gesanglich sehr gut, jedoch hat mir jacek laszczkowski als prinz orlofsky gar nicht gefallen. abgesehen davon, dass prinz orlofsky eine hosenrolle ist, fand ich laszczkowsky stimmlich ziemlich schwach. dafür waren aber die anderen sänger, wie schon erwähnt sehr gut.

auch gefallen hat mir, dass es nur eine pause gab und die rolle des frosch kurz gehalten wurde. was ja in anderen häusern dieser stadt nicht der fall ist. auch die ballett-einlage war hervorragend. (und endlich mal kein cancan ;-)

es lohnt sich auf jeden fall, wenn man einen amüsanten und lustigen abend erleben will, in eine der kommenden vorstellungen zu gehen -

aber abgesehen davon, lohnt sich ein besuch im "theater an der wien" immer!

liebe grüße,
eure laura

Donnerstag, 17. Juni 2010

tannhäuser-premiere in der wiener staatsoper oder christian gerhaher


hey ihr,

gestern abend war ich - trotz prüfungsphase - in der letzten premiere unter ioan holender als staatsoperndirektor.

seltsamerweise, aber leider nicht unerwartet hat dem publikum die inszenierung von claus guth gar nicht gefallen - ein regisseur mit ideen und einem durchgearbeiteten konzept - mir hat die idee sehr gut gefallen und wurde von der ersten bis zur letzten sekunde durchgehalten.

johan botha als tannhäuser war, zumindest bzw hauptsächlich im 3.akt hervorragend. anscheinend brauchte er erst eine einsingphase - 1. und 2. akt - aber dann wurde es wirklich gut.
anja kampe in der rolle der elisabeth ging neben den beiden herausragenden sängern leider etwas unter - war aber auch sehr gut.

mein liebling war aber eindeutig christian gerhaher - ein grandioser sänger - seine interpretation des wolfram war unglaublich - die stimme ist klar, rein und stark - sie ist hervorragend - ich habe einen neuen lieblingssänger ;-)

dem orchester unter franz welser-möst hörte ich gerne zu - der klang war präzise, schön und voll.

ein sehr gelungener opernabend.

eure
laura

Montag, 7. Juni 2010

lohengrin - wiener staatsoper


hey ihr!

gestern abend war ich in der staatsoper und habe mir lohengrin angehört - es war wirklich eine absolute spitzenleistung - und das ist es in der staatsoper leider nicht immer - die besetzung war grandios und das orchester hatte einen vollen klang. neben ain anger, wolfgang koch, markus eiche und peter seiffert sangen soile isokoski und waltraud meier. alle waren sehr gut - und obwohl peter seiffert mittlerweile weit über 60 jahre alt ist - hat er die partie des lohengrin, nur ganz am ende mit leichten problemen, hervorragend gesungen. mein sänger des abends war jedoch wolfgang koch - ein begnadeter sänger, der mir schon als jochanaan in der salome besonders gut gefallen hat.
als dirigent hat gestern leif segerstam, der publikumsliebling - weihnachtsmann-double, topleistung gebracht und das orchester war auch in topbesetzung - nicht nur, weil xavier demaistre mitgespielt hat ;-)

schöner musik - schöne sänger - schöne orchesterbesetzung - schöner abend ;-)

eure laura

Sonntag, 6. Juni 2010

albertina - alex katz


hey ihr!

gestern war ich in der albertina und habe mir die ausstellung von "alex katz" angeschaut! eine sehr interessante und außergewöhnliche Präsentation. die druckgrafischen bilder sind faszinierend. man schaut sie sich an und realisiert seine spezielle art, wie er mit dem licht, den sonnenstrahlen einen schatten auf die gesichter zeichnet. die reduktion auf die oberfläche, die sich hauptsächlich auf mode bezieht - wie kleidung, hüte, aber auch brillen - und design, ist einfach hervorragend. genau das richtige für mich als fashion-fan :-)
die landschaftsfotos sind dagegen sehr beruhigend.
ein grandioser pre-pop-artist, der 1927 in new york geboren wurde und in den nächsten tagen 83 jahre alt wird.

oh und ich habe mir eine mitgliedskarte der albertina gekauft - sie ist wunderbar billig - es kommt für den jahrespreis darauf an ob man student (30euro), ordentliches mitglied (50euro) oder senior (40euro) ist - natürlich gibt es auch noch solche mitglieder die unterstützen oder fördern, das ist dann aber etwas teurer (60 - 200euro). man hat unbeschränkten freien eintritt zu allen ausstellungen, bekommt 10% ermäßigung auf produkte des shop, bekommt neuigkeiten zugesandt usw usw. es lohnt sich also wirklich -

ich freue mich schon auf meine kommende albertina-zeit, ich werde mir jede ausstellung anschauen und sicherlich auch nochmal die bilder von alex katz.

eure laura

Freitag, 4. Juni 2010

il nascimento dell´aurora - wiener kammeroper



hey ihr,

wie versprochen berichte ich heute von meiner erste "recherchearbeit"...

gestern abend war ich in der wiener kammeroper und es war wirklich ein sehr lustiger abend. das sängerensemble - krisztina jonas, solmaaz adeli, gerhard hafner, armin gramer, willi spuller - setzt die regie von kristine tornquist hervorragend um, die barocke oper wurde somit zu einer komödie ergänzt - aber besonders gefallen hat mir die mezzo-sopranistin solmaaz adeli (foto), welche mit ihrer starken, außergewöhnlichen und einfach hinreißenden stimme das publikum überzeugt...ein blick auf ihre homepage www.solmaazadeli.com lohnt sich auf jeden fall!!!

wer also lust auf eine barockoper mit viel spaß haben will - sollte entweder morgen (samstag, den 05.06.), oder am 08., 10., 12. Juni in einer der letzten vorstellungen vorbeischauen.

morgen schaue ich in der albertina vorbei - da sind zur zeit einige sehr interessante ausstellungen - ich freue mich schon darauf ;-)

eure laura

Donnerstag, 3. Juni 2010



hey ihr!

ab heute werde ich euch immer auf dem aktuellen stand des wunderbaren lebens in wien halten - ich werde euch alles über fashion, arts, music usw. berichten und auch ab und an mal etwas kritisieren ;-)

freut euch - denn schon morgen geht es los - heute abend beginne ich mit meinen ersten recherchen in der wiener kammeroper...danach gehts weiter mit designern u.a. in der neubaugasse und auch mit kunstausstellungen...

bis morgen